Der Kurztrip nach Cancun/Mexiko hat sich ausbezahlt! Nach einem harten Race bei extremen Bedingungen (33 Grad und über 90% Luftfeuchtigkeit bereits beim Start) musste ich mich über die Mitteldistanz einzig dem mehrfachen Weltmeister Javier Gomez geschlagen geben.
Glücklicherweise verbesserte sich mein Rücken in den letzten Wochen seit dem „vermeintlichen“ März Saisonauftakt in Dubai, so dass ich bereits wiederum Wettkämpfe ins Auge fassen konnte. Es war schon etwas gewagt, ohne Hitzeadaption oder Zeitumstellung erst 3 Tage vor dem Triathlon anzureisen (und auch gleich am Folgetag wieder zurückzureisen). Aber aus zeitlichen Gründen blieb mir nur diese Wahl, zudem hatte ich damit auch in der Vergangenheit schon gute Erfahrungen gemacht. Natürlich geht dies nicht ohne die richtigen Begleitmassnahmen. Mein Trainingskeller etwa hat sich neulich des öfteren in eine Trainingssauna gewandelt.
Schwimmerisch gelang mir ein guter Auftakt und ich konnte mich in der ersten grossen Gruppe halten, vorne weg aber weitere vier Athleten. Die Orientierung beim starken Wellengang war nicht immer ganz einfach, auch die aufgehende Sonne im Gegenlicht hilft da nicht gerade weiter. Als Folge davon gab es in der Schwimmgruppe den einen oder anderen zusätzlichen Rempler. Den langen Lauf in die Wechselzone nutze ich auch dazu, möglichst viel Sand von den Füssen wegzukriegen, was dann erfahrungsgemäss einige Blasen und Schmerzen an den Folgetagen verhindern kann. In meinem Alter und im Gegensatz zu früher bin ich auch bereit, dafür einige Sekunden zu investieren ;-).
Trotz flachem Parcours war das Rad anspruchsvoll mit dem starken Wind bzw. den Böen. Wenn dieser von der Seite kommt, dann braucht es zuweilen einiges an Übung und Konzentration (und natürlich auch das richtige Material mit den passenden Aerorädern), um in der tiefen, aerodynamischen Triathlon Position fahren zu können. Zu Beginn drehten die Beine noch nicht wie erhofft und ich konnte vorne nicht ganz mithalten, wohlwissend auch, dass bei grosser Hitze häufig ein konservativeres Vorgehen mit der Wettkampfdauer vorteilhaft ist. Es lief nun aber immer besser und ich ging letztlich als dritter auf die abschliessenden 21km, gut drei Minuten hinter den beiden Führenden.
Hier ging die Hitzeschlacht nun so richtig los! Viele meiner Kollegen sprachen im Nachhinein vom heissesten Wettkampf, den sie je absolviert hatten. Was wohl auch daran lag, dass kein Abschnitt der Strecke Schatten bot. Ich entschied mich trotz der Hitze für die aggressivere Anlaufvariante, da mir bewusst war, dass von hinten weitere starke Läufer Druck machen würden. Und mental lässt es sich einfacher leiden, wenn man in aussichtsreicher Position unterwegs ist! Ich nutzte jede Verpflegungsmöglichkeit zum Trinken und Runterkühlen, auch wenn ich gelegentlich dazu einige Schritte gehen musste. Zu Gomez konnte ich den Rückstand zwar nicht verkleinern, aber auf der zweiten Streckenhälfte konnte ich mich dank der guten Laufleistung noch auf den zweiten Rang vorarbeiten, womit ich letztlich sehr zufrieden bin.
Zeit zum Ausruhen bleibt nur bedingt, denn bereits nächstes Wochenende werde ich anlässlich der Challenge Italy in Riccione wiederum am Start stehen. Back to Back Wettkämpfe über so viele Zeitzonen sind bestimmt nicht ganz einfach zu handeln, aber ein tolles Resultat ist bekanntlich die beste Regenerations- und Motivationsmassnahme! Und was wäre denn das (Sportler-) Leben ohne neue Herausforderungen.