Die letzten Wochen standen ganz im Zeichen zur Vorbereitung meines zweiten Langdistanz Triathlons in diesem Jahr, dem Ironman Florida am 2. November.

Nach meiner Mitte-Saison-Pause Ende Juli post Ironman Hamburg und dem Blitzstart „von Null auf Hundert“ mit den Mitteldistanzen und hohen Intensitäten standen nun die langdistanzspezifischen Ausdauereinheiten an. Zum ersten Mal überhaupt in meiner Sportlerlaufbahn habe ich, neben Radausfahrten von bis zu 6h, auch im Training Läufe von 2.5h Dauer absolviert. Die Beine fühlten sich letztlich, trotz gemächlichem Tempo, wie Blei an. Das hohe Adrenalinlevel im Wettkampf kann dies wohl effizient überdecken… Gerade in solch umfangreichen Trainingsphasen, wo die wichtigen Reize gesetzt werden, ist es sehr entscheidend, intelligent zu trainieren und immer auch auf die Körpersignale zu hören. Insbesondere geht es darum, die Trainingsbelastungen geschickt zu kombinieren, damit auch das Verletzungs- und Ermüdungsrisiko so gering wie möglich gehalten werden. Mir scheint, dass mein Coach Lubos und ich hier eine gute Lösung gefunden haben. Jedenfalls kann ich ideal von seiner Erfahrung und Ruhe profitieren. Alleine würde ich wohl das eine oder andere Mal im Training „überboarden“… 😉
Als Hauptprobe zwei Wochen vor dem Ironman Florida sollte nun die „Challenge Mallorca“ dienen, welche über die Mitteldistanz führte (1.9k Swim im Meer, 90 coupierte Radkilometer und 21km Laufen). Es ging vor allem darum, den Motor über die Unterdistanz nochmals richtig „hochzudrehen“. Danach fühlt sich i.d.R. die Langdistanz Pace vergleichsweise locker an. Ideal wäre natürlich, mit einer guten Leistung und Abschneiden gleichzeitig noch etwas Selbstvertrauen zu tanken.

Zweifelsohne ist mir beides sehr gut gelungen! Ich war positiv überrascht, wie gut ich mich beim hohen Tempo fühlte und mich gegen eine starke Konkurrenz behaupten konnte. Ganz am Ende fehlte dann vielleicht noch das letzte „Quentchen“ Spezifik ganz nach vorne. Lange aber konnte ich um den zweiten Rang mitkämpfen und darf letztlich auch mit dem dritten Rang sehr zufrieden sein. Den Trip nach Mallorca habe ich nun noch mit drei langen Trainingstagen vervollständigt, wo vor allem lange Radausfahren anstanden. Kaum ein anderer Ort könnte dazu für mich motivierender sein als Mallorca – das Radparadies schlechthin! Schon als kleiner Junge habe ich hier meine ersten „Trainingslagertage“ auf dem Rad verbracht und anschliessend die Hotelbuffets regelrecht geplündert…
Nun ist „Tapering“ angesagt, wie man die unmittelbare Trainingsphase vor den grossen Wettkämpfen nennt. Hier geht es hauptsächlich um Erholung und auch darum, ein gutes Körpergefühl zu entwickeln. Trainingsmässig wird der Umfang deutlich reduziert, gespickt mit ein paar kurzen, wettkampfspezifischen Belastungen.

Kommendes Wochenende geht es dann weiter nach Florida, wo in Panama City Beach, ganz im Norden des Sunshine States, der Ironman ansteht. Die Konkurrenz ist sehr namhaft gemeldet, u.a. der Viertklassierte von Hawaii. Aber wie immer gilt: konzentriere dich auf das, was du beeinflussen kannst! So werde alles versuchen, um nach diversen zweiten Plätzen endlich meinen ersten Ironmansieg (Volldistanz) einzufahren. Zusätzlich werden zwei Profi Startplätze für Hawaii 2020 vergeben. Die wäre natürlich ein angenehmer Nebeneffekt und würde mir viele Freiheiten lassen bezüglich der Rennplanung vom kommenden Jahr.