Trotz den nicht gerade vielversprechenden Vorzeichen gelang es mir, nach dem Erfolg auf den Philippinen auch den 70.3 Taiwan innert Wochenfrist für mich zu entscheiden. Die offensive Taktik auf dem Rad zahlte sich aus und so konnte ich einen weiteren schönen und wertvollen Erfolg feiern.


Wenn ich heute eine Woche zurückblicke, so kann ich selber kaum glauben, dass ich bereits wieder einen Wettkampf bestreiten konnte, geschweige denn erst noch auf diese Art und Weise! An ein normales Herumlaufen war nach dem Übertreten des Fusses am 70.3 in den Philippinen während zwei Tagen nicht zu denken – vielmehr ging ich an Krücken, mit geschwollenem Knöchel und Schmerzen. Eigentlich hatte ich bereits entschieden, vorzeitig die Heimreise anzutreten, als nach einer lockeren Radeinheit die Schwellung rapide zurückging und ich plötzlich ab Mittwoch wieder fast normal laufen konnte. Die gebuchte und geplante Reise in den Norden nach Taiwan wollte ich daher trotzdem antreten und ggf. kurzfristig entscheiden, ob ein Start möglich bzw. sinnvoll ist, ohne dabei gesundheitliche Risiken einzugehen und den weiteren Saisonverlauf zu gefährden. Schlimmstenfalls würde ich mich einige Tage als Tourist mit einer Kulturreise in Taiwan aufhalten und das eine oder andere exotische Gericht in den Strassen verzerren 😉

Glücklicherweise ging die Heilung weiter schnell voran und so stand einem zweiten Einsatz in Asien innert Wochenfrist nichts mehr im Wege. Um das vermeintliche Laufmanko etwas zu kompensieren, wollte ich beim Schwimmen und Radfahren umso präsenter und wenn möglich auch agressiver sein, was mir auch sehr gut gelang. Wenige Sekunden hinter dem Führenden aus dem Wasser und bald in einer vierköpfigen Spitzengruppe unterwegs, konnte ich die letzten 15km der Radstrecke nochmals zusätzlich Druck geben und eine weitere Lücke reissen. Die 90km absolvierte ich in genau zwei Stunden, so schnell wie noch nie! Die ersten Laufkilometer absolvierte ich noch mit dem Amerikaner Timothy O`Donnell zusammen, welchen ich aber nach weiteren Tempoverschärfungen entscheidend distanzieren konnte. Der Effort vor Wochenfrist steckte schon noch etwas in den Knochen, was ich je länger desto mehr spürte, aber der Sieg vor Augen lässt die Belastung definitiv einfacher ertragen. So durfte ich mich ein weiteres Mal als Sieger feiern lassen. Umso schöner ist, dass mein Freund Sven Riederer, mit dem ich auf die ganze Zeit beim Asientrip unterwegs war, ebenfalls als dritter noch aufs Podest laufen konnte. Geteilte Freude ist bekanntlich doppelte Freude! Die mühsame 36h Heimreise zurück in die Schweiz wird so natürlich umso entspannter und amüsierter, auch wenn die gewonnene Trophäe wieder das eine oder andere Kilogramm Übergepäck kosten wird 😉

Zu Hause steht nun zunächst vor allem einmal die Erholung im Vordergrund, gefolgt von einem Wiederaufbau auf die nächsten Wettkämpfe Mitte Mai, in gut neuen Wochen. Gerne möchte ich meinen äusserst erfolgreichen Saisonstart in Europa weiterführen und vor allem an der Europameisterschaft im Juni in Dänemark für einen weiteren Erfolg sorgen.

Vielen Dank für eure Unterstützung