Am Wochenende standen, wie bereits in den letzten Jahren, in Wiesbaden die Europameisterschaften über die Halbironman (Ironman 70.3) Distanz an. Als letzter Test vor der WM in Australien (in 3 Wochen) wollte ich meinen dritten Rang aus dem Vorjahr verteidigen und gleichzeitig eine letzte Standortbestimmung nach den intensiven letzten Trainingswochen absolvieren.
Den hohen Erwartungen konnte der Körper für einmal nicht ganz folgen – nach intensiven Trainingswochen ging, wie bereits die Tage davor, mitten in der Erholungsphase überhaupt nichts. Der Beginn beim Schwimmen verlief ganz gut, danach aber baute ich ständig ab, bis nach drei Stunden der Ofen komplett ausging. Ich entschied, meinen Arbeitstag vorzeitig Mitte der Laufstrecke zu beenden, um nicht noch weitere (unnötige) Körner zu brauchen.
Im Nachhinein ist man bekanntlich immer schlauer, und so hätte ich nach den deutlichen körperlichen Vorzeichen eigentlich gar nicht erst in die hessisches Hauptstadt anreisen sollen. Die harte Vorbereitung auf die WM und zusätzlich die Höhenexposition letzte Woche im Engadin zerrten noch am Körper – trotzdem habe ich bis zuletzt gehofft, dass das Timing bzw. der Spagat aufgeht mit einem erfolgreichen EM Rennen. Nun gilt es, die nötigen Erholungstage einzuschalten und Ruhe zu bewahren, um mit der einen oder anderen Kerneinheit den Körper nochmals gezielt zu fordern für die WM vom 4. September an der Sunshine Coast. Die jahrelange Erfahrung ist natürlich in einer solchen Situation doppelt hilfreich.
Die Vorbereitungen nach meiner Mitte-Saison Pause liefen ansonsten ganz nach Plan und ich konnte in den letzten Wochen sehr gut trainieren. Nicht nur die Trainingswerte stimmen positiv, sondern auch wettkampfmässig konnte ich beim 5150 in Zürich einen ungefährdeten Sieg einfahren. In bin also positiv, um den einen oder anderen schönen Blumentopf in Australien und danach beim Ironman auf Hawaii mitkämpfen zu können. Wilde Wespen wie letztes Jahr an der WM in Österreich soll es dort auch weniger geben 😉