Drei Triathlon Races innerhalb von 13 Tagen (Phuket 1, Phuket 2, Bahrain), wobei die letzten beide über die Mitteldistanz (1.9km/90km/21.1) führten – mein Saisonabschlussprogramm war ganz schön ambitiös! Bereits zwei Halbdistanzen hintereinander waren ein Novum für mich. Als zusätzliche Herausforderung kam hinzu, dass der letzte Wettkampf in Arabien der wichtigste von den dreien war. Da als höchste Stufe hinter dem WM eingestuft (analog der EM), gab es neben Kamelfutter auch viele Punkte für die Weltrangliste zu gewinnen. Nicht nur körperlich, sondern auch mental eine besondere Herausforderung, nach meinem Lieblingstrip nach Phuket nochmals alle Energie und Konzentration mobilisieren zu können – die Saisonpause musste wahrlich verdient werden!
Starke Strömungen und Winde führten zur morgendlichen Absage der Auftaktdisziplin, was mir gar nicht entgegen kam. Der Ablauf und die Dynamik des Rennens würden dadurch eine völlig andere Richtung annehmen. Nun kamen weitere Athleten für top Positionen in Frage, die normalerweise ihre (kleinen) Schwimmhandicaps kaum mehr kompensieren können. Gestartet wurde in drei Wellen direkt mit dem Radfahren. Meine vordere Startposition (im Gegensatz zu den Hauptkonkurrenten und dem späteren Sieger, welche 1-2 Min dahinter starten konnten) war auch nicht gerade von Vorteil. In solchen Situationen hilf mir die jahrelange Erfahrung, trotzdem positiv zu bleiben, die Nerven zu behalten und auf das wesentliche Fokussieren zu können. Los ging es wie die Feuerwehr und wir rasten richtiggehend über die gesperrte Autobahn mit dem schnellem Belag. Kopf runter und so klein machen wie möglich, so ungefähr meine Devise für die topfebene Strecke, wo als weiteres Highlight die letzten 5km auf der Bahrain F1 Strecke absolviert wurden… 90km unter 2h, ein Stundenmittel von beinahe 46km/h! Trotzdem ein Rückstand von fast 3.30 Minuten auf den Führenden. Als 6ter ging ich auf den abschliessenden Halbmarathon, wo ich meine Stärke wiederum ausspielen konnte. Zu meiner Überraschung waren die Beine (trotz der vorherigen Rennen) immer noch frisch und es lief wie am Schnürchen. Vielleicht lag es auch an den Gazellen im Wildpark, den wir während fast 10km passierten. Voller Elan und offensichtlich amüsiert begleiteten sie mich trabend jenseits des Zaunes und fragten sich wohl, ob ich die neuste Gattung im Park sei…;-) Mit dem Abstand besten Laufsplit des Tages konnte ich mich noch bis auf den zweiten Platz nach vorne arbeiten. Obwohl ich das Ziel als erster erreichte, fehlte auf den beligschen Sieger (letztes Wochenende in Phuket noch 2ter, nach gut 2min Rückstand vom Schwimmen) noch eine gute Minute.
Trotz diesem kleinen Wehrmutstropfen bin ich mit meinem Saisonabschluss und der Saison insgesamt sehr zufrieden. Die Enttäuschung über die WM ist endgültig verflogen und die Revanche geglückt. Mit dem zweiten Rang überwintere ich so gut wie noch nie zuvor in der Halbironman Weltrangliste und habe mir gleichzeitig eine sehr komfortable Ausgangslage für (eine allfällige) Ironman Hawaii Qualifikation geschaffen – obwohl ich noch gar kein Ironman Rennen in der Wertung habe. Gut möglich also, dass ich im kommenden Frühjahr mal noch einen ganztätigen Arbeitstag einlegen werde… Wie gewohnt es nun weiter mit den trainingsfreien „Guetzli-Tirggel“ Wochen, denn auch in der nächsten Saison werde ich bestimmt wieder viel Substanz brauchen.