Nach 3 Wochen im Höhentrainingslager im Engadin bin ich direkt in die Hessische Hauptstadt angereist. Von angenehmen maximalen 25 Grad in der Höhe zu feuchtheissen 40 Grad im Rheingaugebiet – da blieb trotz Höhentraining zunächst mal die Luft gänzlich weg! Am Wettkampftag waren es dann aber nur noch 30 Grad, was mich als thailanderprobter Athlet nicht weiter in Schwierigkeiten brachte 😉 Der Parcours hatte es in sich: Nach dem Schwimmen ging es über eine bergige und sehr technische Radstrecke mit gegen 1800 Höhenmetern. Eine kleine Unaufmerksamkeit auf dem teils prekären Strassenbelag oder in der rasanten Abfahrt mit Tempi gegen 100kmh würden nicht nur das Ende des Tages bedeuten, sondern wohl auch der Saison. Auf jeden Fall wollte ich da nicht Kopf und Kragen riskieren, ohne aber gleichzeitig meine Ambitionen auf einen Podiumsrang zu komprimieren. Die 21km Laufen fanden anschliessend über 4 Runden zuschauerattraktiv im Stadtpark von Wiesbaden statt. Der Schwimmauftakt war solide, wobei ich gleichzeitig noch viele Körnen für den weiteren Verlauf sparen wollte. An ungefähr 20ter Position und mit knapp einer Minute Rückstand auf die Führenden nahm ich die Radstrecke in Angriff. Es zeigte sich, dass nicht nur das Niveau, sondern auch die Dichte der Athleten aussergewöhnlich gross war, was aber an einer EM nicht anders zu erwarten war. Meine Taktik, das Rennen konservativ anzugehen und gegen Ende aufzudrehen, musste ich schon bald über den Haufen werfen. Vorne ging die Post ab, also musste ich reagieren. Ich fühlte mich gut und so entschied ich mich für einen Soloritt, der mich gegen Ende des Rades zurück in den Kampf um die Medaillen brachte, wobei der Abstand zu den beiden erstklassierten bereits zu gross war. Mit dem besten Laufsplit des Tages konnte ich mir dann aber doch den dritten Rang sichern, womit ich sehr zufrieden bin.
Weiter geht’s in 3 Wochen mit dem grossen Saisonziel, der 70.3 /Halbironman WM in Zell am See (Ö), wo ich hoffe, im Idealfall wiedrum aufs Treppchen steigen zu dürfen =)